Bali, Woche 2
Die Freizeit ist vorbei, jetzt geht der Ernst des Lebens los – Universität auf Bali. Unsere erste Woche in der Uni bestand aus Sprachkurs und einigen Anmerkungen über Kultur und Leben auf Bali und in Indonesien allgemein. Der Sprachkurs war für mich erstaunlicherweise einfacher als erwartet. Anscheinend habe ich in den letzten 26 Jahren ja doch was mitbekommen, obwohl ich immer noch kein Indonesisch fließend spreche. Immerhin kriege ich die Basics hin und meine Verwandtschaft lobt mich schon für meine Sprachkünste. Mein Vorsatz: In den nächsten drei Wochen, bis Anfang/Mitte Oktober möchte ich mich zumindest mit englischsprachigen Leuten auf Bahasa Indonesia unterhalten können! Ein ehrgeiziges Ziel, aber man braucht ja auch Ziele. Gestützt wird das wohl durch einen weiterführenden Sprachkurs, der ab nächster Woche beginnt. Kleiner Kurs, vermutlich nur drei Leute, dafür hardcore durchziehen. Wollen ja alle was lernen!
Daneben habe ich nicht so viel gemacht, die Woche war also auf’s Sprachenlernen konzentriert. Die interessantere Action kam dann am Wochenende, Family Time!
Freitag hat Ongko mich abgeholt und wir sind erst zum WTA Turnier nach Nusa Dua gefahren. Nachdem ich mich über die günstigen Eintrittspreise gewundert habe (ganze ~9€ für den ganzen Tag der Viertelfinale) sind wir pünktlich zum Spiel von Jelena Jankovic (Weltranglisten-Dritte) gegen Lindsay Davenport (spätere Turniersiegerin) gekommen. Gutes Spiel mit vielen Emotionen von Jankovic, am Ende hat (logischerweise) Davenport gewonnen. Auch das anschließende Spiel zwischen Cirstea und Galovits war gut und interessant. Nach dem Turnier sind wir dann noch spät abends in ein sehr gutes China-Restaurant gegangen wo ich mich nahezu überfressen habe. Dann nach Hause und mit Klimaanlage schlafen 🙂
Der eigentliche Grund für meinen Besuch war jedoch der Samstag: Einige Eltern bzw. Familien aus Yulians (mein Cousin) Klasse hatten sich zum Picknick in Bedugul verabredet. Und wenn’s um Essen geht bin ich ja eigentlich immer dabei… Aber ich war auch eingeladen! Wir also morgens um halb zehn ins Auto und ab in die Berge. Bedugul liegt auf ca. 1000 Metern Höhe, dort oben war es also etwas kühler – und ich Depp habe meine lange Hose vergessen. Gut, gefroren habe ich nun nicht, aber Bali-warm ist auch etwas anderes. Auf jeden Fall angekommen, alle getroffen – und dann gab’s Essen. Mein Onkel hatte mich schon vorgewarnt, dass wenn Indonesier essen gehen, sie immer den kompletten Kühlschrank mitnähmen. Er sollte Recht behalten. Es gab großes Babi Guling (Schwein auf Balinesisch) und meine Tante hat einige Auflaufformen Lasagne gemacht. Lecker! Und viel! Denn Kuchen und Kaffee gab es natürlich auch noch! Gut, dass die sportliche Aktivität nicht weit entfernt war: Treetop Bedugul. Das, was in Deutschland üblicherweise unter dem Namen „Kletterwald“ mit höchsten Sicherheitsvorschriften läuft, gab es hier mit etwas lascheren Sicherungsvorschriften. Kurze Hose – kein Problem. Kind – kein Problem. Lose Gegenstände mitnehmen – kein Problem. Eine kurze Mini-Einweisung, dass man immer und zu jedem Zeitpunkt mindestens einen der Karabinerhaken eingehakt haben muss, dann ging’s auch schon los. Nach dem kurzen Trainingsparcours, an dem man alles einmal austesten konnte ging es direkt auf die richtige Strecke. Grün und Gelb durfte ich schon nicht mehr machen, ich wurde direkt auf Blau geschickt. Die Strecke war gut für den Anfang, aber die anschließenden Rot- und Schwarz-Strecken, die sind dann noch einmal eine Ecke anstrengender. Bei der schwierigsten Strecke, Schwarz, geht es auf gut 20 Meter hoch und einige wortwörtliche „Hängepartien“ sind auch dabei. Auf jeden Fall war ich anschließend so am Zittern, dass ich aufgehört habe 🙂 Gott sei Dank war ja genügend zu Essen in unmittelbarer Nähe.
Irgendwann war das Picknick vorbei und wir sind nach einem kurzen Abstecher zum Markt von Bedugul (Touristen, überall Touristen!) wieder nach Hause gefahren. Da Carmen sich auf die Rückbank zu Yulian und Lara gesellt hat, durfte ich vorne neben dem Fahrer sitzen, mit dem ich mich fast die gesamte Rückfahrt auf Indonesisch unterhalten habe! Hat erstaunlich gut geklappt, so eine Woche Sprachkurs machen schon verdammt viel her. Oh, und nicht zu vergessen das Wörterbuch, ohne das geht gar nix!
Zu Hause angekommen: Pool! Endlich habe ich mal den neuen Pool bei Ongko und Carmen ausprobiert! Super! Und Lara und Yulian haben auch verdammt viel Spaß im Wasser! Danach waren wir alle ganz schön kaputt, so dass der Abend gemütlich ausgeklungen ist.
Sonntags sind wir dann als Familienausflug in ne Shoppingmall gefahren, danach wurde ich wieder zu Hause abgesetzt und das Wochenende war vorbei.