Ausflug nach Lombok und zu den Gilis

Nach unserem zweiten richtigen Seminar, also der dritten Vorlesungswoche am Stück, haben wir direkt erstmal drei Wochen frei, das heißt, keine Uni. Also Grund genug, die Zeit für ein wenig Reiserei zu nutzen. Und genau das haben hier fast alle getan. Für mich und einige andere ging es nach Lombok und die Gili Islands.
Lombok ist Balis Nachbarinsel und bei weitem noch nicht so touristisch erschlossen wie Bali. Insgesamt ist es dort also noch „originaler“ als hier.
Wir sind am Mittwoch, 03.10. morgens um sieben in Jimbaran mit unseren Rollern los nach Padang Bai, von wo aus die Fähre nach Lombok übersetzt. Weil wir leider die richtige Abfahrt vom Bypass verpasst hatten, haben wir – das sind übrigens Jeroen, Birte, Katharina, Verena und ich – sind wir über Gianyar und Klungkung nach Padang Bai gefahren. War im Endeffekt nur ein ca. 20 minütiger Umweg, aber über den Highway wäre schon gemütlicher gewesen… Dafür haben wir schöne Landschaften gesehen, auch nicht zu unterschätzen! Zwei Stunden später waren wir also in Padang Bai, gerade noch pünktlich für die 9-Uhr-Fähre. Also, mit den Rollern ab auf die Fähre und die nächsten vier Stunden haben wir da gesessen. Gewartet. Uns gelangweilt. Geschlafen.
Endlich angekommen auf Lombok sind wir ohne Verzögerung losgedüst in Richtung Mataram, der Inselhauptstadt und Durchgangsort für unsere Weiterfahrt nach Senggigi. An sich keine wirklich anstrengende Fahrt – hätten wir nicht volle Kanne den Beginn der Regenzeit mitbekommen! Es fing pünktlich zu unserer Ankunft an, in Strömen zu schütten! Wir waren innerhalb weniger Sekunden komplett durchnässt und die Tropfen waren wie kleine Nadelstiche gegen Hals und Arme. Gut, dass wir nach wenigen Minuten eine Pertamina, also eine Tankstelle anfahren konnten, wo wir uns untergestellt haben. Hat zwar nicht viel genutzt, aber so ließ es sich wenigstens fünf Minuten lang aushalten. Und unsere Roller konnten wir in einem auch direkt volltanken.

Nach dem fetten Schauer waren die Straßen schön nass, und da es das erste Mal seit Wochen, zumindest das erste Mal seit unserer Ankunft auf Bali geregnet hatte, waren die Straßen außerdem auch noch richtig schön schmierig-glitschig. Unsere Roller haben zwar alle genügend Profil – aber das kann man nicht über alle Roller auf Lombok behaupten… Dementsprechend haben wir auf unserem weiteren Weg einige rutschende Fahrer und Roller beobachten können. Aber wir sind gut durchgekommen und unbeschadet bis hoch nach Senggigi gefahren.

In Senggigi angekommen, haben wir nach einiger Sucherei mit Hilfe des Lonely Planet den von uns gewünschten Bungalow gefunden. Raja’s Bungalows entsprachen unseren Ansprüchen, also sind wir rein. Was wir in dem Moment nicht bedacht hatten: Lombok ist überwiegend Islamisch, es war Ramadan – und zwei Moscheen sind in direkter Nähe zu den Bungalows… Also haben wir nachts, aber auch den gesamten Tag über aus hochqualitativen Lautsprechern Gebete und Zitate gehört. Da kam uns jeder Stromausfall recht 🙂 Außerdem helfen Ohrstöpsel für eine geruhsame Nacht! Aber bevor wir uns schlafen legten, sind wir erst noch das ausschweifende Nachtleben in Senggigi erkunden gegangen! Eine Straße, insgesamt vielleicht 20 Bars und Restaurants… Wir haben uns also ins erstbeste Restaurant gesetzt und lecker gegessen, anschließend sind wir einige Bars testen gegangen. Nix spannendes, nix aufregendes, nirgends wirklich viel los. Spaß hatten wir natürlich trotzdem, wir sind ja auch lustige Menschen 🙂 Danach durch die Nacht gequält (erwähnte ich schonmal, dass da Moscheen in der Nähe waren?).

Der Donnerstag begann so, wie der Mittwoch endete: Mit Muezzingesang und Essen. Wir haben uns für’s Frühstück richtig gute Pfannkuchen gegönnt, mit Bananen, dazu frischgepresste Säfte. Enak sekali! Weil wir ja mit unseren Rollern auf Lombok waren und die nicht ganz Grundlos mitgenommen hatten, sind wir mit dem Lonely Planet bewaffnet losgedüst, Pura Lingsar aufsuchen. Das Besondere an diesem Tempel ist, dass er nicht einer Religion gewidmet ist, sondern gleich dreien: Ein Teil für den Islam, einer für den Hinduismus und einer den Christen. Und die Quellen dort, welche frisches Wasser vom heiligen Vulkan, dem Gunung Rinjani lieferten waren gleich für alle fünf Religionen ausgelegt: Protestanten, Katholiken, Buddhisten, Hinduisten, Moslems. Insgesamt ein sehr friedlicher Tempel, perfektes Beispiel für Völkerverständigung. So sollte es immer sein!

Weiter ging es von dort nach Gunung Pengsong, einer kleinen Stadt mit einem Hügel (daher der Name, denn Gunung bedeuted Berg). Von diesem Hügel hat man einen tollen Ausblick, quer über Lombok, die Küste und das Meer. Dazu hatten wir tolles Wetter, welches uns für den Aufstieg entschädigt hat. Bilder von dort gibt es natürlich wieder in meinem Fotoalbum.

Weil es ziemlich heiß war und wir alle geschafft waren, sind wir zurück nach Senggigi gefahren und haben den Nachmittag noch am Strand verbracht, um endlich mal richtig zu entspannen. Das Wasser war allerdings nicht wirklich erfrischend, viel zu warm 🙂 Trotzdem natürlich angenehm!
Abends dann wieder das bereits erwähnte, ausschweifende Nachtleben erkundet. Weil wieder so viel los war und die Birte die Band irgendwie kannte, wurde ich nach einigem Überreden (und auch einigen Bier) dann mal hinter’s Schlagzeug gesetzt… Dafür, dass ich schon lange nicht mehr gespielt habe, hat es erstaunlich gut geklappt! Könnte natürlich auch nur eine Empfindung gewesen sein, beeinträchtigt durch die vorhergegangenen Biere und die gute Stimmung. Ich möchte hier mal nix ausschließen… War auf jeden Fall lustig. Dann wieder schlafen, wieder mit Gesängen aus schlechten Soundanlagen… Aber müde waren wir, hat also ganz gut geklappt.

Und schon wieder ein neuer Tag… Ich setze das mal im nächsten Blogeintrag fort.

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