Die deutsche Sprache (alda!)

Sprache lebt. So auch die deutsche.

Es soll mal eine Zeit gegeben haben, in der haben die Sprecher der deutschen Sprache so gesprochen, wie es Punkte, Kommata, Ausrufezeichen, Fragezeichen und andere Satzzeichen vorgegeben haben. Dieser Zusammenhang zwischen geschriebener Sprache und gesprochener Sprache ist auch durchaus so gewollt. Und hat Vorteile.

Aber ich erwähnte ja bereits: Sprache lebt. So auch die deutsche. Es kommen Wörter hinzu, andere Wörter fallen irgendwann aus dem Sprachgebrauch, der Sprache und dem Duden raus. Wieder andere Wörter ändern ihre Bedeutung oder Benutzung.

Letzteres habe ich heute an der Kasse erlebt. Nichtsahnend stehe ich dort in der Schlange und höre gezwungenermaßen dem Gespräch zwischen den beiden Jugendlichen hinter mir zu. Ein interessantes Gespräch rund um schlechte Filme, dämliche Beziehungen, krasse Ausgaben und das beste Bier. Der wirklich interessante Teil jedoch war die Nutzung – oder besser gesagt die nicht-Verwendung – von Satzzeichen. Um noch genauer zu sein: Jede Stelle, an der bei normaler Sprache das Ende des Satzes durch den Tonfall signalisiert werden würde wurde durch ein „alda“ ersetzt, Ausrufezeichen entsprechend durch ein „ne, alda“.

Ganz abgesehen davon, dass dies sprachökonomisch ziemlich dämlich ist, da – insbesonder bei den von den beiden verwendeten Satzstrukturen – ziemlich kurze Sätze mit vielen Ausrufezeichen verwendet wurden, ist dies auch relativ nervig. Es ist gar nicht immer einfach gewesen, den Unterschied zwischen Inhalt des Satzes und den „Satzzeichen“ zu erkennen.

Aber gut, jedem das seine. Und der deutschen Sprache ihr Verfall. Gute Nacht.

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