Archive for the ‘Programmieren’ Category

Java, Maven, JBoss AS, Windows – eine unheilvolle Kombination

Freitag, Mai 23rd, 2014

So … wie vielleicht schon aus einigen meiner letzten Beiträge erkennbar geworden ist, bin ich eigentlich kein großer Fan des Betriebssystems „Windows“. Während es für viele Nutzer vielleicht eine gute Wahl sein mag, ist es für Softwareentwickler (die nicht unbedingt Windows-Anwendungen entwickeln) schon nicht mehr optimal. Aber was gar nicht geht: Windows als Server.

Mit genau einem solchen Server hatte ich nämlich heute einige Stunden lang Spaß. Man nehme ein Maven-Projekt, in dem es einen Sourcepfad /src/main/java/de/test/meinProjekt/ gibt. Darunter hat man Klassen, alles ist gut, alles funktioniert.

Jetzt nehme man an, es werden Dateien in das Package/Verzeichnis /src/main/resources/java/de/test/meinprojekt/ gepackt. Sieht nach harmlos aus, ist aber katastrophal! Wer findet den Fehler?

Genau: das große „P“ im ersten Pfad funktioniert gut, solange man keinen gleichlautenden Pfad mit anderer Groß-/Kleinschreibung im Parallelverzeichnis hat. Durch diese kleine Unaufmerksamkeit ist die gesamte Applikation beim Starten im JBoss nämlich mit einer total zusammenhangslosen Fehlermeldung gar nicht erst gestartet. Es scheint, als beachte der Classloader des JBoss‘ das Casing der Pfade/Packages, was ja auch richtig ist. Im entstandenen Archiv, welches von Maven unter Windows zusammengebaut wurde, stehen die Sachen aber alle im gleichen Ordner mit kleinem „p“. Deswegen werden sie vom Classloader nicht gefunden.

Fiese Sache!

Zu meiner Verteidigung: der Package-Namen mit dem großen P stammte nicht von mir. Ich würde sowas doch niemals tun … *hüst*

IntelliJ 13.1 und SVN 1.8 (auf Windows)

Donnerstag, April 10th, 2014

Heute habe ich einige Zeit damit zugebracht, IntelliJ Idea 13.1 mit unserem Subversion ans Laufen zu bringen. Offensichtlich gibt es einige Bugs, die die Zusammenarbeit mit SVN 1.7 leider erheblich erschweren.

Eine der Möglichkeiten, diese Problematik zu umgehen ist, einfach einen Kommandozeilen-Client für SVN zu nehmen. IntelliJ kann diesen direkt einbinden (Settings -> Version Control -> Subversion -> General -> Use command line client). Unter Windows kann man hierfür zum Beispiel das Binary von SlikSVN nehmen. Damit hat man dann ein SVN-Binary, das man dort nutzen kann. Außerdem ist – bei aktuellem SVN – auch direkt eine Working Copy in Version 1.8 möglich.

Fast.

Denn ab jetzt kommt bei jedem Commit die Fehlermeldung „Could not Commit: wrong revision“ (oder so ähnlich). Komisch … direkt mal untersucht: Commit wurde erfolgreich durchgeführt, Working Copy ist auch korrekt, trotzdem schmeißt IntelliJ diesen Fehler?

Ein wenig auf der Kommandozeile (aka: DOSBox) rumgespielt, den Quelltext der entsprechenden IntelliJ-Klasse angeschaut und dann dämmerte es so langsam …

Beim Nutzen des SVN Kommandozeilen-Clients wird die Rückgabe nach einem Commit geparst, um die neue Revision zu bestimmen. Anscheinend wird dabei angenommen, dass das Programm immer auf Englisch läuft und die Ausgabe daher „Committed revision 123“ lautet. SlikSVN installiert jedoch standardmäßig auch Übersetzungen mit – die Meldung lautet daher „Revision 123 übertragen“. Dies kann IntelliJ nicht korrekt interpretieren, deswegen wird die Fehlermeldung geschmissen. Also einfach die Übersetzungen von SlikSVN deinstallieren, dann klappt auch diese Kombination.

Ich weiß nicht, ob dies nur bei nicht-englischen Windows-Systemen auftritt, aber zumindest ist es etwas, was mich heute geschlagene drei Stunden meiner Zeit gekostet hat!

Interviewantworten II – die erste Antwort

Samstag, Juli 14th, 2012

Die Frage war, warum Object.hashCode() und Object.equals(Object) immer beide überschrieben werden sollten.

Die Antwort findet sich direkt in der Javadoc-Dokumentation von Object.hashCode():

If two objects are equal according to the equals(Object) method, then calling the hashCode method on each of the two objects must produce the same integer result.

Vereinfacht gesagt: Überschreibt man nur equals() und es werden zwei unterschiedliche Instanzen einer Klasse verglichen, die laut equals() aber gleich sind, so bricht man den Kontrakt von Object.hashCode(). Die beiden HashCodes wären unterschiedlich, obwohl die Objekte nach equals() gleich sind.

Um das Ganze ein wenig praktischer zu beschreiben, nehmen wir folgende Klasse an:

public class Person {
  private String firstName;
  private String lastName;
  private Date dateOfBirth;
  private String favoriteBeer;

  // ...getter/setter

  // wir nehmen an, zwei Personen sind identisch, wenn sie gleich heißen und am gleichen Tag geboren wurden

  // bitte IMMER @Override nutzen, wenn Java >= 1.5 verwendet wird!
  @Override
  public boolean equals(Object o) {
    Person otherPerson = (Person) o;
    return
      firstName.equals(o.getFirstName()) &&
      lastName.equals(o.getLastName()) &&
      dateOfBirth.equals(o.getDateOfBirth());
  }
}

In obigem Beispiel wurde nur equals überschrieben und dieser Vergleich macht durchaus Sinn. Aber was passiert, wenn wir zwei Personen gleichen Namens und mit gleichem Geburtsdatum in ein HashSet einfügen wollen? Da das HashSet – wie der Name schon sagt – den HashCode eines Objekts als Vergleichsfunktion heranzieht um zu bestimmen, ob dieses Objekt schon einmal im Set vorhanden ist, würden problemlos beide Objekte im Set abgelegt werden. Und das, obwohl sie doch equals() sind! Hier hilft natürlich, eine .hashCode()-Methode zu schreiben, die genau die gleichen Felder berücksichtigt wie .equals().

Das Erstellen von hashCode und equals ist übrigens mit IDEs einfach gemacht. Unter Eclipse kann man über Source -> generate hashCode() and equals() komfortabel auswählen, welche Felder in die Methoden einbezogen werden sollen. Andere IDEs bieten vermutlich ähnliche Funktionen. Programmatisch kann man über den EqualsBuilder respektive den HashCodeBuilder aus den Apache Commons diese Sachen einfach erledigen.

Interviewfragen II – Java

Montag, Juli 9th, 2012

Hier mal einige Java-spezifische Interviewfragen, die ich teilweise selber erfahren habe, teilweise ich mir aber auch einfach nur ausgedacht habe. Dass sie daher etwas Web-Programmierungs-lastig sind bitte ich zu entschuldigen.

  • Warum sollte
    Object.equals(Object)

    immer überschrieben werden, wenn auch

    Object.hashCode()

    überschrieben wird?

  • Was sind die Unterschiede eines Request-Response-basierten Web-Frameworks im Vergleich zu einem komponentenbasierten Framework? Kennen Sie Beispiele für das eine oder das andere?
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Application Server (wie z.B. JBoss AS) und einem Servlet-Container wie z.B. Tomcat?
  • Welche Einsatzszenarien fallen Ihnen für eine Message-Queue ein?
  • Welche Tools kennen Sie, mit denen die Zusammenarbeit zwischen mehreren Entwicklern, Testern und anderen Projektbeteiligten verbessert werden kann?

Diese Fragen werde ich der Reihe nach beantworten, wobei natürlich auch vorab schon Antworten und Vorschläge erwünscht sind!

PHP 5.2 und FileInfo – NOT!

Montag, Juli 9th, 2012

Nachdem ich feststellen musste, dass 1&1 auf seinen Webspaces nur PHP 5.2.17 (veröffentlicht im Januar 2011 und seit März 2011 nicht mehr unterstützt!) bereitstellt, bin ich damit auf einige Probleme gestoßen. Konkret ging es um die Funktionalitäten aus dem FileInfo-Modul. Seit PHP 5.3 ist dies der empfohlene und eingebaute Weg, um Informationen über den Typ einer Datei herauszufinden. Genutzt habe ich das um sicherzustellen, dass eine Datei auch wirklich ein Bild ist, das anschließend weiterverarbeitet wird.

Wie gesagt unterstützt PHP 5.2 diese Funktionen nicht direkt. Es gibt allerdings eine PECL-Erweiterung, mit der man dies nachrüsten kann. Das Problem hierbei ist jedoch, dass zur Installation ein direkter Zugang zum PHP-System notwendig ist, zum Beispiel per SSH. Da dies in diesem Fall nicht möglich ist, entfällt dies.

Die nächste Möglichkeit, den Mime-Type einer Datei unter PHP < 5.3 zu bestimmen wäre mit der Funktion mime_content_type. Ausprobiert – aber nein, funktioniert natürlich auch nicht! Warum? Nun ja, dafür wird die Erweiterung mime_magic benötigt – und die ist bei 1&1 natürlich auch nicht installiert!

Also bleibt noch die schöne Möglichkeit, das ganze über schöne try-catch-Blöcke zu steuern. Womit man beim Anti-Pattern des „Control Flow with Exceptions“ ist. Großartig!

Danke 1&1 dass ihr auch über ein Jahr nach Ende der Unterstützung für PHP 5.2 noch immer nicht auf Version 5.3 aktualisiert habt! Argh!