Es war ein langer Flug, aber am Ende ist alles gut: Ich bin schlussendlich dann doch auf Bali angekommen!
Und bisher ist es ziemlich genau so, wie viele „befürchtet“ hatten. Ich fahre hier Roller, bin jeden Tag am Strand, esse für extrem wenig Geld gutes Essen, treffe meine Familie und habe mit Studieren bisher nur wenig zu tun. Letzteres liegt aber daran, dass die Uni erst am Montag anfängt. Ab dann wird es – dem nach zu urteilen, was ich bis jetzt gehört habe – stressig. Aber auch da lässt sich mit Sicherheit was drehen 🙂
Lasst mich ein wenig ausführlicher werden.
Begonnen hat meine Reise am 31. August vormittags. Nach kurzem Stop in London Heathrow ging es weiter nach Hongkong. Und mit kurzem Stop in LHR meinte ich auch kurz: Ganze zwei Stunden laut Flugplan, ca. 30 Minuten Verspätung in Düsseldorf – das macht eine ziemliche Rennerei durch den Londoner Flughafen, denn 90 Minuten vom einen zum anderen Ende sind gut knapp. Aber kein Problem, Flieger bekommen, denn gerade, als das Boarding begann, kam ich an. Dass ich mich so beeilt hatte, war leider nicht wirklich sinnvoll, denn aufgrund irgendeines vorhergehenden Problems bei einem anderen Flieger standen wir geschlagene zwei Stunden erstmal in der parking position, ohne wirklich vorwärtszukommen. Immerhin gab es nette Flugbegleiterinnen, die alle ein ausgezeichnetes Englisch sprachen (Cathay, also Hongkong sei dank) und Getränke, zudem kleinere Snacks. Ließ sich also gut aushalten. Der Flug war die gesamten ca. 12 Stunden über auch gut auszuhalten, irgendwie konnte ich nur nicht schlafen. Aber daran war wohl eher die Economy Class Schuld, nicht die Fluggesellschaft an sich. In Hongkong angekommen, habe ich den Rat meiner Mutter angenommen und bin in den acht Stunden, die ich Zeit hatte in die Innenstadt gefahren. War organisatorisch überhaupt kein Problem, innerhalb weniger Minuten hatte ich Geld, Touristeninformationen und ein Besuchervisum. Und das ganz ohne irgendetwas zu bezahlen. Mein Gepäck war bereits von Düsseldorf aus durchgecheckt, das Handgepäck inklusive Jacke und Pullover hatte ich jedoch dabei. Sind ja immerhin auch einige Kilos, die schließlich auch fortbewegt werden wollen. Aber obwohl ich nach drei Stunden bei ca. 35 Grad schlapp gemacht habe und erschöpft mich wieder zum Flughafen begeben habe, so bleibt doch eins zu sagen: Hongkong ist absolut sehenswert. Eine sehr saubere Stadt mit unglaublicher Architektur, einer wunderschönen Lage und jeder Menge Sehenswürdigkeiten. Wie erwähnt habe ich mich mit der „Mini-Tour“, also einmal die Peak Tram rauf und wieder runter zufrieden gegeben. Fotos davon kann man hier sehen. Im Flughafen habe ich dann entspannt, was mit Hilfe des kostenlosen Internets noch etwas einfacher war. Im Flieger nach Denpasar habe ich dann die ersten beiden meiner Kommilitonen getroffen, von denen ich wusste, dass sie im gleichen Flieger wie ich sitzen würden.
In Denpasar angekommen war es nach „Imigrasi“ (also Visumstelle) und Zoll und Koffer suchen bereits fast elf, mein Onkel hat mich vom Flughafen abgeholt und die anderen beiden sind direkt von unserem Betreuer abgeholt worden. Ich also zu meiner Familie und direkt mal das umgebaute Haus betrachten. Sehr schön, soviel steht fest. Haben dann noch bis Nachts um drei Filme geschaut, Jetlag. Am nächsten Morgen um 10 aufgewacht, anschließend mit der gesamten Familie erst in die Mall, dann an den Strand zum Kuta Karnival. Viele bekannte Geräusche, Orte, Gerüche, … Es gibt halt Dinge, die man nicht vergisst, egal, wie lange es her ist. Schön sowas 🙂
Der Montag begann dann mit ein wenig Ausschlaferei, anschließend sind mein Onkel und ich zu meiner Wohnung gefahren. Nette Leute, super Aussicht aus meinem Zimmer, gute Location, etc. Alles perfekt. Abends haben wir noch genüsslich auf unserer Terasse gesessen, ein wenig getrunken, gequatscht. Bilder von dieser wunderschönen Terasse kann ich im Moment leider nicht bieten, die Tür haben wir irgendwie kaputt gemacht und kommen daher im Moment nicht raus, solange die nicht repariert ist… Von dem Umfeld hier habe ich natürlich auch Bilder gemacht, einzusehen hier.
Dienstag ausschlafen, Strand, feiern in Kuta, Bier gut 🙂
Mittwoch und Donnerstag sind wir in erster Linie ein wenig rumgefahren, ich habe mich an meinen Roller gewöhnt und fühle mich inzwischen schon ein ganzes Stück sicherer. Die Strände in der direkten Umgebung, insbesondere Kuta und Jimbaran sind auch schon ausgekundet, einige Warungs in direkter Nähe ausprobiert und am Freitag zu einer großen Verbrennungszeremonie nach Ubud gefahren. Dank meiner Tante und meinem Onkel, die uns dafür einen Bus besorgt haben war das ganze ein relativ relaxter Trip. Bilder konnte ich leider keine machen, ich hatte meine Kamera nicht gefunden. Das kommt davon, wenn man die in die Jackeninnentasche packt – das wohl am seltensten genutzte Kleidungsstück hier… Abends wieder gemütlich Bierchen, nix großes.
Bis Sonntag inklusive haben wir ein wenig die Gegend erkundet und ein wenig gefeiert, also all das, was man so in der freien Zeit halt treibt. Zwischendurch sind immer wieder neue Leute angekommen, Sonntag Nachmittag waren dann endlich alle komplett. Und Montag ging es dann auch schon mit der Uni los, erst einmal Sprachkurs und ein klein wenig über die Kultur Indonesiens und Balis lernen. Ich muss mich an dieser Stelle übrigens mal selber loben: Mein Indonesisch ist gar nicht mal sooo schlecht, bisher konnte ich fast das gesamte Programm bereits.
Im Moment sitze ich mal wieder in der Uni, in unserer obligatorischen „Nachmittagssession“, in der eigentlich gearbeitet werden soll. Aber wegen der Zeitverschiebung läuft es eher auf kollektiven Heimatkontakt hinaus… 🙂 Bestimmt wird auch der eine oder die andere etwas lernen… halt nur nicht soviel.
Ab nächster Woche geht der richtige Unialltag los, so mit richtigen Kursen, etc. Bin mal gespannt, wieviel Arbeit das wird da die meisten der Studenten hier im zweiten bzw. dritten Semester sind und daher das Niveau auch irgendwo sich in dem Bereich befinden wird… Ich muss halt echt mal abwarten.
So, und jetzt bin ich beschäftigt, tschö.