Hauskaa vappua!

Mai 2nd, 2006


Der erste Mai ist ein Feiertag. Das ist in Deutschland so – und natürlich in Finnland. Hier heißt das Ganze Vappu und wird… kräftig gefeiert. Der Artikel in der Wikipedia erzählt dazu:

Für viele gehört dabei der übermäßige Konsum alkoholischer Getränke untrennbar zu Vappu.

Dies ist wahr. Nicht einmal so sehr für mich, ich bin schließlich ein braver Junge. Aber für viele andere. So, das war die schockierende Einführung für alle Eltern, jetzt mal ein kurzer und gar nicht so dramatischer Bericht über Vappu 2006 in Turku.

Das erste wirkliche Vappu-Event dieses Jahr war die Vappustartti-Party am Samstag im Pub Kåren. Es wahr voll, teuer und meiner Meinung nach war es eine gute Party. Anschließend Döner, da war die Nacht dann gerettet.
Sonntag, der Tag vor Vappu und demnach Vapunaatto, war das erste große Event um sechs Uhr abends: Viele, extrem viele Menschen haben sich ab ca. halb sechs auf der Straße vor dem Kunstmuseum getroffen und studentischen Chören zugehört. Um ca. 17:55 Uhr gab es dann eine Rede über die Finanzierung des Studierens in Finnland und am Ende der Rede haben alle 20.000 Menschen, die anwesend waren erst mit ihrem weißen Hut gewunken und ihn anschließend aufgesetzt. Der weiße Hut wird jedem finnischen Abiturienten als Zeichen des Abschlusses überreicht. Die Straße hat sich also innerhalb eines Moments in eine große weiße Fläche verwandelt. Schon beeindruckend, vor allem weil es zwar hauptsächlich, jedoch bei weitem nicht nur Studenten waren, die an diesem Ereignis teilgenommen haben. Ich stand übrigens fast ganz oben am Hügel, die Aussicht war entsprechend gut.
Vom Hügel aus gab es eine Massenwanderung zum Fluss, dem Aurajoki. Es sollte wohl eigentlich eine Art „Grab-the-hat“, also einen Wettlauf um einen Hut, der auf einer Statue drauf ist geben, jedoch musste es dieses Jahr wohl wegen der Baufälligkeit der Statue abgesagt werden. Schade, aber na ja… Der Abend klang dann mit den bereits erwähnten „alkoholischen Getränken“ aus, die zunächst am Ufer des Flusses, später dann auf kleineren Privatparties konsumiert wurden.

Der nächste Tag, der eigentliche erste Mai wird traditionell mit einem großen gemeinsamen Picknick zelebriert. Groß bedeutet hier, dass sich ungefähr 10.000 Menschen auf dem Hügel hinter dem Observatorium treffen und dort gemeinsam den Tag verbringen. Dabei wird, wie es auf Picknicks üblich ist, gegessen und natürlich auch Sekt getrunken. Oder auch Bier. Oder sonstige „alkoholische Getränke“. Es haben Bands gespielt und wir hatten wie am Tag zuvor wieder Glück mit dem Wetter. Fast 20 Grad sind halt einfach angenehmer, um draußen zu sitzen als Regen bei zehn Grad… Alle Finnen, die einen weißen Hut besitzen haben ihn natürlich wieder mit Stolz getragen, inklusive der Busfahrer, Taxifahrer und natürlich der Studenten. Letztere trugen an beiden Tagen auch wieder ihren traditionellen Haalarit, den studentischen Overall der die Fakultät und Universität angibt.

So, und inzwischen ist Dienstag Nachmittag und ich bin wieder erholt und nüchtern. Die Bilder von Vapunaatto und Vappu sind auch im Fotoalbum online.

Hier bin ich zu Hause. Und hier. Und hier…

April 25th, 2006

Ein typischer Dialog, den ich als Austauschstudent schon so einige Male erlebt habe:

„Where are you from?“
„Germany.“
„And where exactly?“
„Aachen.“
„Where is that?“
„West of Germany, really far west.“
„Hm… and where exactly?“
„It’s at the point, where the borders of Germany, the Netherlands and Belgium meet.“

Da das vielen nicht-West-Europäern nicht sonderlich viel sagt, wird meine Antwort ab demnächst – ganz Studienganggerecht – lauten:

Google Maps, 50.774739,6.068074 0.002113,0.005676

Und wer dann auch noch wissen möchte, wo ich eigentlich herkomme, der klickt dann hier.

All die, die das hier gerade in Deutschland lesen (was sprachwissenschaftlich gesehen sicherlich nicht ganz unwahrscheinlich ist…) können sich auch gerne Turku aus der Luft anschauen.

Wer es noch nicht gemerkt hat: Ich finde Google Maps voll super…

Und nun: Das Wetter

April 23rd, 2006


Wenn man sonst nix zu sagen hat, spricht man halt über’s Wetter. Das habe ich zwar schon im letzten Eintrag getan, aber ich bin so fasziniert von der Tatsache, dass es hier Frühling wird…

Die letzten Schneereste sind seit gestern verschwunden, wo vor drei Wochen noch Eislaufflächen waren sind jetzt braun-grüne Fußballfelder, der Fluß kann nicht mehr zu Fuß überschritten werden und auch das Meer um Ruissalo ist auch nur noch stellenweise vereist. Die Eisdielen haben schon seit über einer Woche wieder auf, denn Sonne bedeutet schließlich Kunden… Tagsüber kann man sich schonmal mit Frühlingsjacke, die mutigen sogar mit Sommerjacke rauswagen, nachts wird es jedoch immer noch kalt – letzte Nacht -3 Grad.
Außerdem habe ich in Frühlingsgefühllaune mit AirBerlin geflirtet und meinen Flug nach Deutschland gebucht. 30. Mai. Damit ich zu Schützenfest auch ja pünktlich da bin!

PS: Das hier ist mein erster Eintrag mit Bild. Darauf zu sehen ist das Meer (mit Eis) vor (um) Ruissalo. Cool, nicht wahr 😉

Frühling

April 16th, 2006

Es ist unglaublich, aber wahr:
Seit einer Woche ist es hier konstant über 0 Grad Celsius und fast aller Schnee ist geschmolzen. Die Jacke kann – auch bei nicht-Finnen – jetzt hin und wieder offen bleiben und das Wort „Sonnenstrahl“ ist nicht länger nur eine abstrakte Vorstellung…

Außerdem ist Aachen in die erste Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Cool.

Was sonst? Na ja, ich werde wohl im Laufe der letzten Maiwoche wieder in Deutschland eintrudeln. Also falls irgendwer dran Interesse hat…

Party inner Gruppe

Februar 20th, 2006

Es war mal wieder soweit: Das „Loveboat“ war wieder unterwegs. Natürlich war ich mal wieder an Bord. Diesmal mit Arnd und Stefan, die mich für insgesamt fünf Tage besucht haben. Praktisch hieß das also wieder: 24 Stunden Party mit finnischem Bier, finnischem Tax-Free und finnischen Frauen – und Kerlen, na gut… Dieses mal jedoch mit Frühstücksbuffet und Mittagsbuffet. Wir haben also gut gegessen, gut getrunken und gut gefeiert. Es war mal wieder viiiiiel Spaß.

Außerdem denke und hoffe ich, dass der Arnd etwas über seine Erfahrungen mit Finnland und Finnen schreibt 🙂 Denn die sind es auf jeden Fall wert, erzählt zu werden.